Die wichtigsten Textilsiegel
Die wichtigsten Textilsiegel – Ein Leitfaden für nachhaltige und ethische Mode
In der heutigen Zeit sind umweltfreundliche und ethisch verantwortungsbewusste Textilien nicht nur ein Trend, sondern auch eine Notwendigkeit. Um Verbrauchern bei der Auswahl von Kleidung und anderen Textilprodukten zu helfen, gibt es eine Vielzahl von Textilsiegeln, die Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen gewährleisten sollen. Wichtig ist, dass ein Textilsiegel unabhängig prüft und nicht von der Firma, die das Siegel trägt ins Leben gerufen wurde. Leider ist das eine beliebte Form von Greenwashing, vor allem bei Fast Fashion Unternehmen. Diese selbst vergebenen Siegel sollte man besonders gründlich prüfen, bzw. sich noch zusätzlich und am besten ausschließlich an unabhängigen Textilsiegeln orientieren. Slow Fashion Firmen, wie fairjeans eine ist, lassen sich meist unabhängig prüfen. Fairjeans führt seit sieben Jahren das strenge Siegel des unabhängigen und weltweit renommierten GOTS Standard.
In diesem Blogartikel möchten wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Textilsiegel verschaffen und Ihnen dabei helfen, fundierte Entscheidungen beim Kauf von Textilien zu treffen, die nachhaltig und fair produziert wurden.
Die Wahl von nachhaltigen und ethisch hergestellten Textilprodukten ist eine einflussreiche Entscheidung von Verbrauchern, um einen positiven Beitrag zum Umweltschutz und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu leisten. Die hier vorgestellten Textilsiegel sind nur einige der vielen verfügbaren Optionen. Bei der Auswahl von Textilprodukten sollten Sie darauf achten, dass diese mit den entsprechenden Siegeln ausgezeichnet sind, um sicherzustellen, dass sie ökologischen und sozialen Kriterien entsprechen. Die von uns am Besten bewerteten Siegel sind GOTS, IVN Best und das Fair for Life Siegel.
Die folgenden sind die wichtigsten und bekanntesten Textilsiegel in Deutschland.
Global Organic Textile Standard (GOTS)
Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist ein international anerkannter Standard für Textilien, der sowohl ökologische als auch soziale Kriterien in der gesamten textilen Produktionskette berücksichtigt. Um das GOTS-Siegel zu erhalten, müssen Textilprodukte mindestens 70% biologisch erzeugte Naturfasern enthalten. Zudem sind strenge Anforderungen an den Einsatz von Chemikalien, Wasser- und Energieverbrauch sowie Arbeitsbedingungen und Sozialstandards einzuhalten. GOTS definiert hohe Umwelt- und Sozialkriterien entlang der gesamten Bio-Textil-Lieferkette. Dazu gehören die folgenden.
GOTS-zertifizierte Textilien müssen aus mindestens 70% biologisch erzeugten Naturfasern bestehen, wobei der Standard für Produkte mit 95% oder mehr Bio-Fasern noch strenger ist. Der Anbau von Bio-Fasern muss nachhaltig, ohne synthetische Pestizide und Düngemittel sowie unter Einhaltung der Prinzipien des ökologischen Landbaus erfolgen.
Bei der Verarbeitung von Textilien müssen umweltschädliche Chemikalien, wie z.B. toxische Schwermetalle, Formaldehyd und aromatische Lösungsmittel, vermieden werden. Alle Chemikalien müssen strenge Anforderungen hinsichtlich Toxizität und Abbaubarkeit erfüllen.
GOTS-zertifizierte Betriebe müssen hohe Anforderungen an das Abwassermanagement erfüllen. Dies beinhaltet die Behandlung von Abwasser und die Einhaltung von Grenzwerten für Abwasserverschmutzung. Außerdem sind Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) und anderen Schadstoffen streng geregelt.
GOTS fordert die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Dies beinhaltet faire Arbeitsbedingungen, keine Kinder- oder Zwangsarbeit, das Recht auf gewerkschaftliche Organisation, angemessene Arbeitszeiten, sichere Arbeitsumgebungen und einen existenzsichernden Lohn.
Unternehmen müssen ein effektives Qualitätsmanagement-System implementieren und sich regelmäßigen, unabhängigen Inspektionen und Zertifizierungen unterziehen, um die Einhaltung der GOTS-Kriterien zu gewährleisten. Das gilt für jedes einzelne an der Lieferkette beteiligte Unternehmen, vom Baumwollanbau, Verarbeitung, Herstellung des Stoffes über die Weberein, Färberei, Näherei und die Verkaufsstelle.
Insgesamt gewährleistet der GOTS-Standard eine nachhaltige und verantwortungsvolle Produktion von Bio-Textilien unter Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Qualitätsaspekten entlang der gesamten Lieferkette.
Fair for Life
Fair For Life ist ein umfassendes Zertifizierungsprogramm für fairen Handel und verantwortungsvolle Lieferketten. Die Kriterien dieses Siegels umfassen sowohl soziale, ökologische als auch ökonomische Aspekte. Das Label verlangt Löhne, die das Existenzminimum übersteigen und das Recht auf gewerkschaftliche Organisation, geregelte Arbeitszeiten und angemessene Arbeitsbedingungen.
Unternehmen müssen nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken anwenden und den ökologischen Fußabdruck ihrer Tätigkeiten minimieren. Sie müssen auch Maßnahmen zur Reduzierung von Abfall und zur effizienten Nutzung von Ressourcen umsetzen.
Fair for Life verlangt von Unternehmen, ihre Geschäftsbeziehungen auf Transparenz und gegenseitigem Respekt aufzubauen. Dies beinhaltet faire Preise und Vertragsbedingungen für alle Beteiligten in der Lieferkette. Ein Teil der Einnahmen aus fair gehandelten Produkten muss in soziale, ökonomische und ökologische Entwicklungsprojekte in den Gemeinschaften fließen, in denen die Produkte hergestellt werden.
Die gesamte Lieferkette muss transparent sein, und Produkte müssen rückverfolgbar sein, um die Einhaltung der Standards zu überprüfen.
IVN Best
Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) hat ein Zertifikat namens "IVN BEST" erstellt, das als der strengste Standard für Naturtextilien gilt und repräsentiert das derzeit erreichbare Höchstmaß an Nachhaltigkeit für Bekleidung und Textilien. IVN BEST berücksichtigt dabei die komplette Textilproduktionskette, sowohl in Bezug auf Umweltaspekte als auch auf soziale Verantwortung. IVN Best umfasst strenge Anforderungen an den Einsatz von Chemikalien, den Wasser- und Energieverbrauch sowie Arbeitsbedingungen und Sozialstandards entlang der gesamten textilen Produktionskette. Produkte mit diesem Siegel stehen für höchste Qualität und Nachhaltigkeit in der Naturtextilbranche. Es dürfen ausschließlich fasert natürlichen Ursprungs verwendet werden. Synthetisch hergestellte Fasern sind ausgeschlossen.
Das sind die wichtigsten Kriterien des Standards:
Alle eingesetzten Fasern müssen zu 100% aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) oder kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT) stammen. Das bedeutet, dass die landwirtschaftliche Produktion ohne synthetische Pestizide oder Düngemittel und unter strengen Tierschutzvorgaben erfolgen muss.
In der gesamten Produktionskette sind kritische schädliche Substanzen verboten. Dazu gehören z.B. Schwermetalle, Formaldehyd, aromatische Amine, gentechnisch veränderte Organismen (GVOs) und andere gefährliche Chemikalien.
Die Textilien müssen umwelt- und gesundheitsverträglich verarbeitet werden. So sind z.B. Chlorbleiche, krebserzeugende oder allergene Farbstoffe verboten. Außerdem müssen alle Betriebe ein wirksames Abwassermanagement betreiben und alle Abwässer aus der Textilproduktion neutralisieren und aufbereiten.
IVN BEST verlangt die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen, das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit und das Recht auf Gewerkschaftsfreiheit.
Unternehmen müssen dazu ein lückenloses Qualitätsmanagement-System implementieren und die gesamte Lieferkette transparent gestalten. Zudem unterliegen sie regelmäßigen, unabhängigen Audits und Zertifizierungen, um die Einhaltung der IVN BEST-Kriterien sicherzustellen.
Fair Wear Foundation (FWF)
Das Hauptziel der Fair Wear Foundation besteht darin, die Arbeitsbedingungen in globalen Textilunternehmen, insbesondere in denjenigen, die Kleidungsstücke wie nachhaltige Jeans produzieren, zu verbessernn. Träger des Siegels ist die niederländische Stiftung Fair Wear Foundation (FWF), die von einer Vielzahl von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen sowie Handels- und Herstellerorganisationen unterstützt wird.
Etwa 80 Textilunternehmen, die ungefähr 120 Marken repräsentieren, sind Mitglieder der FWF. Die Stiftung ist in 15 Produktionsländern in Europa, Afrika und Asien tätig.
Ein zentraler Bestandteil der FWF-Strategie zur Förderung der sozialen Compliance in der globalen Bekleidungsindustrie ist der jährliche Brand Performance Check, der bei allen Mitgliedsunternehmen durchgeführt wird. Die Fair Wear Foundation vertritt die Ansicht, dass eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Fabriken Änderungen auf verschiedenen Ebenen erfordert.
Traditionelle Ansätze zur Verbesserung dieser Bedingungen konzentrieren sich in erster Linie auf die Fabrik. Die Fair Wear Foundation jedoch betont, dass die Entscheidungen, die auf Managementebene von Bekleidungsmarken getroffen werden, einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen in den Fabriken haben. Mit anderen Worten, die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten sind untrennbar mit den Geschäfts- und Einkaufspraktiken der Marken verbunden.
OEKO-TEX® Standard 100
OEKO-TEX® Standard 100 gewährleistet, dass alle Bestandteile eines Artikels auf Schadstoffe geprüft wurden und der Artikel ökologisch unbedenklich ist. Es ist ein weltweit bekanntes Siegel, das unabhängige Schadstoffprüfungen für Textilprodukte garantiert. Produkte mit diesem Siegel sind auf Schadstoffe wie Schwermetalle, Pestizide, Formaldehyd und andere gesundheitsschädliche Substanzen geprüft. Der Standard unterscheidet 4 verschiedene Produktklassen, je nachdem, wie nach am Körper die Textilien verwendet werden. Die strengste Produktklasse 1 gilt für Babys und Kleinkinder, Produktklasse 4 gilt für Textilien wie Vorhänge und Tischdecken. Der OEKO-TEX® Standard 100 ist kein Umwelt- oder Sozialstandard, sondern konzentriert sich ausschließlich auf die Schadstoffprüfung. Dadurch ist er besser als nichts, aber auch nur bedingt zu empfehlen.
Fair Trade
Das Fairtrade-Siegel steht für faire Arbeitsbedingungen und faire Preise für Bauern und Arbeiter in Entwicklungsländern. Das Fair-Trade-Siegel ist eines der bekanntesten Siegel für faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz in der Textilindustrie. Die Fair-Trade-Standards umfassen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien, wie zum Beispiel Mindestlöhne, sichere Arbeitsbedingungen, Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit sowie umweltverträglichen Anbau von Rohstoffen und Ressourcenschonung. Über den biologischen Anbau von Baumwolle – ein wichtiges Kriterium im bereich von Textilien und Jeans - sagt das fairtrade Siegel zum Beispiel nichts aus.
bluesign®
bluesign® ist eine Textilsiegel, das vor allem für Funktionstextilien benutzt wird. Es schließt umweltschädliche Substanzen von Anfang an aus dem Herstellungsprozess aus und setzt Standards für eine umweltfreundliche und sichere Produktion.
MADE IN GREEN by OEKO-TEX®
MADE IN GREEN by OEKO-TEX® ist ein weiteres Textilsiegel der OEKO-TEX®-Familie, das auf Nachhaltigkeit und Transparenz abzielt. Dieses Siegel garantiert, dass ein Textilprodukt schadstoffgeprüft ist (nach OEKO-TEX® Standard 100), unter umweltfreundlichen Bedingungen (entsprechend der STeP by OEKO-TEX®-Zertifizierung) produziert wurde und soziale Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen berücksichtigt wurden. MADE IN GREEN by OEKO-TEX® ermöglicht es den Verbrauchern auch, den Produktionsweg eines Textilprodukts mithilfe einer individuellen ID-Nummer nachzuverfolgen.
Bündnis für nachhaltige Textilien
Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist eine mehrstufige Initiative für Verantwortung und Nachhaltigkeit in der Textilindustrie, die im Jahr 2014 von der deutschen Bundesregierung ins Leben gerufen wurde. Es handelt sich dabei um eine Partnerschaft zwischen Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Gewerkschaften, Standards-Organisationen und der Bundesregierung selbst. Ihr Hauptziel ist es, die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen in der weltweiten Textil- und Bekleidungsindustrie zu verbessern.
Die Mitglieder des Bündnisses verpflichten sich, eine Reihe von Zielen und Standards zu erfüllen, die auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Verringerung der Umweltauswirkungen und die Förderung von Transparenz und Verantwortung in der gesamten Lieferkette abzielen. Dazu gehört unter anderem die Einhaltung von Arbeitsnormen, wie sie von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) festgelegt wurden, sowie Umweltstandards, wie sie von verschiedenen internationalen Organisationen und Verträgen vorgegeben werden.
Eines der Hauptmerkmale des Bündnisses für nachhaltige Textilien ist die Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung. Mitglieder müssen jährliche Fortschrittsberichte vorlegen, in denen sie ihre Bemühungen und Erfolge in Bezug auf die Einhaltung der Standards und die Erreichung ihrer Ziele darlegen. Diese Berichte werden dann vom Bündnis geprüft und veröffentlicht, um Transparenz und Rechenschaftspflicht zu gewährleisten.
Ein weiteres zentrales Merkmal des Bündnisses ist die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den Mitgliedern. Durch regelmäßige Treffen, Workshops und andere Formen der Zusammenarbeit sollen die Mitglieder voneinander lernen, Best Practices austauschen und gemeinsame Herausforderungen identifizieren und angehen.
Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist ein Beispiel für eine sektorübergreifende Initiative, die auf die Verbesserung der Nachhaltigkeit und Verantwortung in einer globalisierten Industrie abzielt. Es zeigt, dass durch Zusammenarbeit und gemeinsame Verpflichtungen bedeutende Fortschritte in Richtung einer nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Textilindustrie erzielt werden können.
Cradle to Cradle Certified™
Cradle to Cradle Certified™ ist ein innovatives Textilsiegel, das auf dem Konzept der Kreislaufwirtschaft basiert und Produkte bewertet, die nachhaltig, wiederverwertbar und umweltschonend sind.
Dieser umfassende Standard beurteilt Materialien und Produkte in fünf Schlüsselkategorien der Nachhaltigkeitsleistung und kann zu einer entsprechenden Zertifizierung führen.
Produkte mit Cradle to Cradle Certified™-Zertifizierung sind so konzipiert, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können.
Die fünf Kategorien, die im Rahmen des Cradle to Cradle-Zertifizierungsprozesses bewertet werden, sind: Materialgesundheit, Wiederverwendbarkeit des Produkts, Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität und zum Klimaschutz, Verantwortung für Wasser- und Bodenschutz, sowie soziale Gerechtigkeit. Diese ganzheitliche Betrachtung setzt einen starken Fokus auf Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit.
Für die Erreichung der Zertifizierung ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und einem unabhängigen Prüfer erforderlich. Der Prüfer bewertet, inwieweit ein Produkt, wie beispielsweise Bio Jeans, die Anforderungen in den genannten fünf Nachhaltigkeitskategorien erfüllt. Auf Grundlage dieser Bewertung wird dem Produkt eine Leistungsstufe in jeder Kategorie zugewiesen. Die fünf Leistungsstufen reichen von Bronze bis Platin.
Der Cradle to Cradle Certified Product Standard ist somit ein bedeutendes Instrument für Unternehmen, um ihre Verpflichtung zur Nachhaltigkeit unter Beweis zu stellen. Produkte wie Jeans, die diesen Standard erfüllen, tragen dazu bei, den Weg hin zu einer nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Modeindustrie zu ebnen.
Better Cotton Initiative (BCI)
Die Better Cotton Initiative (BCI) ist eine globale Organisation, die sich für die nachhaltige Produktion von Baumwolle einsetzt. BCI-zertifizierte Baumwolle soll stehen für umweltfreundliche Anbaumethoden, Wassereinsparungen und verbesserte Arbeitsbedingungen für Bauern. Textilprodukte mit BCI-Logo enthalten Baumwolle, die nach den BCI-Standards angebaut wurde, und unterstützen damit nachhaltige Praktiken in der Baumwollindustrie. Die Anbaubetriebe müssen allerdings bloß Einstiegskriterien erfüllen und dann Verbesserungen nachweisen. Alles in allem ein Siegel mit eher laschen kriterien.
Der Blaue Engel
Der Blaue Engel ist ein Umweltzeichen, das vom deutschen Bundesumweltministerium ins Leben gerufen wurde und auch für Textilprodukte gilt. Textilien, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind, müssen strenge Anforderungen an Umwelt-, Gesundheits- und Gebrauchseigenschaften erfüllen. Dazu gehören unter anderem die Verwendung von schadstoffarmen und umweltverträglichen Materialien, umweltschonende Produktionsverfahren sowie die Einhaltung von Sozialstandards bei der Herstellung. Zudem sollten die Produkte positive Nutzungsmerkmale aufzeigen. Das Textilsiegel gründet auf den Vergabekriterien DE-UZ 154.
EU-Ecolabel
Das EU-Ecolabel ist das europäische Umweltzeichen, das auf eine umweltfreundliche Produktion und geringere Umweltauswirkungen während des gesamten Produktlebenszyklus abzielt. Textilprodukte, die das EU-Ecolabel tragen, müssen Kriterien in Bezug auf Rohstoffe, Produktion, Verpackung, Gebrauch und Entsorgung erfüllen. Das EU-Ecolabel berücksichtigt auch soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen und die Einhaltung internationaler Sozialstandards. Produkte mit diesem Siegel stehen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit im europäischen Raum.
Warum die Jeansmarke „fairjeans“ nach GOTS Standart produziert
Fairjeans ist eine Jeansmarke, die großen Wert auf Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Umweltschutz legt. Fairjeans hat sich überhaupt erst gegründet, um den umweltzerstörerischen und Menschenverachtenden Praktiken beim Herstellen von Textilien für den Jeanskauf eine Alternative entgegen zu setzen. Die Entscheidung, nach dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zu produzieren, ergab sich aus mehreren Gründen:
- Umweltbewusstsein: GOTS-zertifizierte Produkte müssen mindestens 70% biologisch erzeugte Naturfasern enthalten. Fairjeans entscheidet sich für den Einsatz von Bio-Baumwolle, um den Einsatz von Pestiziden, chemischen Düngemitteln und gentechnisch veränderten Organismen (GVO) zu reduzieren. Durch die Verwendung von Bio-Baumwolle schont Fairjeans die Umwelt und fördert eine nachhaltige Landwirtschaft.
- Schadstoffreduzierung: GOTS legt strenge Anforderungen an den Einsatz von Chemikalien fest, um Mensch und Umwelt zu schützen. Durch die Einhaltung des GOTS-Standards stellt Fairjeans sicher, dass die bei der Herstellung ihrer Jeans verwendeten Farbstoffe und Chemikalien keine schädlichen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt haben, weder im herstellerland, noch im Nutzungsland.
- Wasserverbrauch: Die Textilindustrie ist bekannt für ihren hohen Wasserverbrauch, insbesondere bei der Herstellung von Jeans. GOTS legt Vorgaben für den Wasserverbrauch fest und verbietet Chemikalien, die nicht aus dem Wasser im Rahmen einer ordnungsgemäßen Klärung wieder entfernt werden können, um eine nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen zu gewährleisten. Fairjeans reduziert durch die Einhaltung des GOTS-Standards den Wasserverbrauch in der Produktion von Jeans und trägt damit zum Schutz der Umwelt bei.
- Arbeitsbedingungen und Sozialstandards: Der GOTS-Standard berücksichtigt auch soziale Aspekte wie faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit. Fairjeans engagiert sich für faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Produktionskette vom Anbau der Bio-Baumwolle bis zur fertigen Bio-Jeans und unterstützt damit die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter. GOTS fördert Strukturen, die die Arbeitsbedingungen im Herstellerland von innen heraus in der Struktur ändern sollen, z B. die Möglichkeit Arbeiter-Gewerkschaften zu bilden.
- Glaubwürdigkeit und Vertrauen: Die Zertifizierung nach GOTS ist international anerkannt und garantiert Verbrauchern, dass die Textilprodukte strenge ökologische und soziale Kriterien erfüllen. Der GOTS Standard wird alle 1-2 Jahre angepasst und gibt strengere Regeln vor, um einerseits im Rahmen des machbaren zu bleiben und andererseits Dinge immer wieder zu verbessern. Durch die Produktion nach GOTS-Standards schafft Fairjeans Vertrauen bei den Kunden und positioniert sich als verantwortungsbewusste und nachhaltige Jeans-Marke.
Insgesamt trägt die Entscheidung von Fairjeans, nach GOTS-Standard zu produzieren, dazu bei, das Umweltbewusstsein und die soziale Verantwortung der Bio Jeans Marke zu leben. Dies ist nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Modeindustrie, sondern erfüllt auch die wachsende Nachfrage der Verbraucher nach ethisch und ökologisch hergestellten Jeans.